Schon im Mittelalter auf Heimatsuche

Text: Hildegard Brog, veröffentlicht in der Rhein-Zeitung Neuwied vom 27.1.1995

Erste jüdische Familie 1349 erwähnt

Schon im Mittelalter haben in Heimbach Juden gewohnt. Die älteste Erwähnung jüdischer Bewohner stammt aus dem Jahre 1349. Wie in vielen Orten gab es auch in Heimbach eine Judengasse. Ein Katasterplan aus dem Jahr 1740 belegt dies.

Namentlich bekannt sind zwei dem Kurfürsten schutzgeldpflichtigen Kameraljuden. Joseph und Hersch Anschel aus Heimbach. Sie werden in einem Dokument aus dem Jahr 1781 erwähnt.

1843 lebten in Weis zehn und in Heimbach vier jüdische Einwohner. Die Statistik weist für die Jahre 1858 in Heimbach sechs jüdische Bewohner auf. Im Jahr 1895 waren es 23 und im Jahr 1925 elf jüdische Einwohner.

Steuern und Abgaben

Diese Familien entrichteten auch Steuern. 1856 zahlte eine fünfköpfige jüdische Familie in Heimbach 13 Silbergroschen 11 Pfennig Grundsteuer, zwei Thaler Klassensteuer und sechs Thaler Gewerbesteuer. In Weis zahlte im gleichen Jahr eine sechsköpfige jüdische Familie acht Silbergroschen 11 Pfennig Grundsteuer und vier Thaler Gewerbesteuer. Leider sagen die Akten nichts über die Art des Gewerbes aus. Möglicherweise waren sie als Metzger tätig.

Ein Fleischer Gottschalk Lion hat 1891 in Heimbach ein Gewerbe angemeldet, wofür er sechs Thaler Gewerbesteuer zahlen musste. Im gleichen Jahr hat er eines der Zimmmer in seinem Haus an der Hauptstraße zu einem Laden umbauen lassen. Die Baupläne sind noch vorhanden.

Ein Jahr später, 1892, hat ein Metzger Jakob Lion in Weis ein Gewerbe angemeldet, wofür er ebenfalls sechs Thaler Gewerbesteuer zahlte.


Quelle: Hildegard Brog, Rhein-Zeitung Neuwied vom 27.1.1995

 

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