Isidor Jonas

Isidor Jonas wurde am 17. März 1880 als Sohn von David und Helene Jonas, geb. Meyer, geboren. 

Isidor Jonas heiratete am 20.7.1906 in Neuwied Josefine Egner aus Nickenich. Das Ehepaar wohnte in Neuwied in der Schloßstraße 32. Ihre Zwillinge Julius und Selma wurden am 25.2.1907 geboren. Selma heiratete Alfred Alexander aus Vallendar; sie wohnten in der Rheinstraße 8 in Neuwied. 

Isidor Jonas wurde am 30.4.1942 mit seiner Ehefrau Josefine und der Familie Alexander von Koblenz aus in das Ghetto Izbica deportiert. Ihr weiteres Schicksal ist ungewiss. Isidor Jonas wurde auf Beschluss des Amtsgerichts Neuwied vom 21.7.1955 mit dem Ablauf des 31.12.1945 für tot erklärt.

Julius Jonas (*25.2.1907), von Beruf Schneider, heiratete am 22.10.1938 in Neuwied die Irma Baer, geboren am 13.12.1913 in Kusel. Beide versuchten nach Mexiko zu fliehen (Abmeldung aus Neuwied am 24.10.1938). Als ihnen die Einreise verweigert wurde, wanderten sie am 24.10.1938 nach Kuba aus (s.u.). Wie sie von dort in die USA gelangten, ist nicht bekannt. 1939 gelang ihm zusammen mit seiner Frau Irma schließlich die Flucht nach Baltimore/USA.

In welcher Gefahr Julius Jonas schwebte, geht aus den Eintragungen in die Gestapokartei Koblenz hervor: 22.8.36: "J. hat mit einer Arierin Rassenschande getrieben. Er wurde am 27.7.36 durch das Amtsgericht in Neuwied zu 1 Jahr Gefängnis verurteilt." - 5.10.38: "Jonas wurde von der Kriminalpolizei Koblenz als Asozialer in das KZ.-Lager Sachsenhausen überführt." - 20.10.38: "Beabsichtigt auszuwandern." - 8.5.39: "Am 24.10.39 nach Cuba ausgewandert. Ausbürgerungsantrag vorgelegt." - 12.12.39: "Ausbürgerung ist erfolgt."

Die Nichte von Isidor Jonas, Leonore Jonas, Tochter seines Bruders Hermann, wurde Opfer der Shoa; über Einzelheiten ihres Schicksals ist jedoch nichts bekannt.