Hedwig Elsoffer
Hedwig Elsoffer wurde am 23. März 1889 in Heimbach als Hedwig Roos geboren.
Ihr Vater war Gustav Roos, einer von damals drei Heimbacher Metzgern.
Hedwig heiratete Max Elsoffer; aus der Ehe gingen vier Kinder hervor: Edith, Herta, Egon und Heinz. Die Familie wohnte in der Weiser Straße 18 (heute: Hauptstraße 68, Neuwied, Stadtteil Heimbach-Weis).
Ihr Ehemann Max Elsoffer hatte die Metzgerei seines Schwiegervaters Gustav Roos übernommen. In der Reichspogromnacht zerschlugen SA-Männer die Schaufensterscheibe des Geschäfts und warfen den Hausrat auf die Straße. Nur ein einziger Mann half Hedwig Elsoffer, die Sachen wieder ins Haus zu tragen, erstaunlicherweise ohne Folgen für ihn.
Nachdem ihr Mann Max vorübergehend verhaftet worden war, verdiente er den Lebensunterhalt für die Familie als Gemeindearbeiter; die sechsköpfige Familie bewohnte noch zwei Zimmer ihrer ehemaligen Wohnung.
Hedwig Elsoffer wurde am 30. April 1942, zusammen mit ihrer ganzen Familie - außer ihrer Tochter Edith, die in Bendorf/Sayn arbeitete – über Koblenz in das Ghetto Krasniczyn/Izbica deportiert
Ihre damals 16jährige Tocher Edith wurde am 30. April 1942 von ihrer Arbeitsstelle in der Jakobyschen Anstalt in Bendorf/Sayn mit vielen weiteren jüdischen Insassen dieser Anstalt in die Vernichtungslager deportiert.
Die genauen Todesumstände der Familie Elsoffer sind nicht bekannt.
Quellen:
Gedenkbuch des Bundesarchivs für die Opfer der nationalsozialistischen Judenverfolgung in Deutschland (1933-1945),
http://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/directory.html
Hildegard Brog, Eines Morgens standen SS-Männer vor der Tür; Rhein-Zeitung Nr. 23, 27.1.1995, http://www.rhein-zeitung.de
Homepage d. Stadt Bendorf: Die ehemalige Jacobysche Anstalt in Bendorf‑Sayn,
https://www.bendorf.de/stadt‑buerger/juden-in-bendorf/jacoby-sche‑anstalt/
Abb. 1 u. 2: Dr. Hildegard Brog / Neuwieder Zeitung vom 27.1.1995