Erich Salomon

Erich Salomon wurde am 20. August 1889 als Sohn von Adolf und Victorine Salomon, die auf dem jüdischen Friedhof Niederbieber begraben sind, in Neuwied geboren.

Er lebte mit seinen Eltern und seiner Schwester Elsbeth Salomon (später verheiratete Katz) in Neuwied, Engerser Landstraße 10 (heute: Am Carmen-Sylva-Garten 4).

Sein Schicksal wurde erst nach der Verlegung des Stolpersteins bekannt:

Vermutlich kam er in den 1920er Jahren nach Worms. Dort heiratete er die evangelische Henriette Eibel (geb. 4.2.1897). Der gemeinsame Sohn Werner wurde am 16.12.1930 geboren und evangelisch getauft.

1933 wohnte die Familie in Worms in der Peter-Gemeinder-Straße, 1939 in der Färbergasse 9. Wegen seiner jüdischen Herkunft verlor Erich Salomon nach 1933 seine Arbeit als Zahntechniker und musste zunächst den Lebensunterhalt für seine Familie als Straßenreiniger verdienen.

In der Reichspogromnacht am 11.11.1938 wurde er verhaftet und mit insgesamt 87 jüdischen Männern aus Worms und Umgebung für zwei Monate nach Buchenwald verschleppt. Nach seiner Entlassung musste er in Mainz bei einer Kohlefirma Zwangsarbeit leisten.

Seine Familie wurde aus der Wohnung verwiesen und musste jahrelang in einer ehemaligen nicht beheizten Lagerhalle leben. Am 19. Dezember 1944 wurde Erich Salomon erneut in Worms verhaftet und ins Gefängnis nach Bensheim gebracht.

Tagsüber musste er in einer Bensheimer Gärtnerei Zwangsarbeit leisten. Nach einer Fingerverletzung wurde ihm zunächst ärztliche Hilfe verweigert, bis ihm der Finger im Hospital amputiert werden musste. Dort erhielt er erstmals heimlich Besuch von seiner Ehefrau. Ihr gegenüber äußerte er die Hoffnung, die Zeit bis zum Einmarsch der Amerikaner im Hospital überstehen zu können.

Am 24. März, kurz vor der Befreiung, wurde Erich Salomon von der Gestapo gewaltsam aus dem Lazarett geholt und zusammen mit 11 Häftlingen auf den Kirchberg bei Bensheim geführt und dort erschossen. Die Leichen wurden an Ort und Stelle verscharrt.

Nach dem Krieg wurden sie auf den Ehrenfriedhof in Bensberg überführt. Sein Grab (Nr. 41) ist dort erhalten.

Erich Salomons Frau lebte nach dem Krieg weiter in Worms und starb dort. Sein Sohn Werner wanderte nach Cumberland/USA aus.

 


Quellen:

Gedenkbuch des Bundesarchivs für die Opfer der nationalsozialistischen Judenverfolgung in Deutschland (1933-1945),
http://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/directory.html

Artikel aus dem Bergsträßer Anzeiger vom 16.3.1985

Erinnerungen der Zeitzeugin I.H.

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