Else Clementine Elias

Else Clementine Elias wurde am 12. Februar 1902 als Tochter von Isaak Heymann (genannt Ludwig Kahn) und Karoline, geborene Hecht, in Neuwied geboren.

Sie heiratete am 22. November 1922 Dagobert Elias, geboren am 7. März 1898 in Köln, und wohnte mit ihm in Neuwied, Mittelstraße 38, und später in Köln, Neustadt-Süd, am Zülpicher Platz 4.

Ihre Tochter Helga Johanna wurde am 6. März 1925 in Köln geboren. Sie wurde zusammen mit ihren Eltern am 22. Oktober 1941 ab Köln nach Lodz/Litzmannstadt deportiert. Am 4. Mai 1942 wurden sie von Litzmannstadt nach Kulmhof deportiert und dort wohl ermordet.

Zuvor hatte sich Dagobert Elias an die Ausweisungskommission in Lodz/Litzmannstadt gewandt, und darum gebeten, man möge ihn und seine Familie weiterhin in Lodz/Litzmannstadt belassen. Er verwies dabei auf seine erfolgreiche Mitarbeit im Ghetto bei der Bekämpfung der Läuseplage (siehe Brieftext).

Else Clementine Elias wurde durch Beschluss des Amtsgerichts Köln (Az.: 4 II 1104-6/51) vom 5.1.1951 für tot erklärt.

Für die Familie befinden sich in Köln am Zülpicher Platz 4 Stolpersteine.

Else Clementines Schwester Gertha (Gerta) (geb. 24.12.1902 in Neuwied) heiratete am 22.04.1924 in Neuwied Julius Mendel aus Eving/Kr.Dortmund. Beide emigrierten nach Melbourne/Australien ebenso wie ihre Schwester Käthe Rosette (geb. 1908), die mit Erich Kaufmann verheiratet war.

Schwester Martha (geb. 3.1.1906), verheiratet mit Hugo Strauss (Strauß) (geb. 2.4.1891 in Mainz) wurde gemeinsam mit ihrem Ehemann am 25. März 1942 ab Darmstadt nach Piaski, Ghetto deportiert.

Else Clementines Großeltern mütterlicherseits, Elias Hecht (geb. 17.11. 1837, gest. 9.2.1911) und Roselle Kassmann (Coßmann/Cossmann) (geb. 17.7.1834, gest. 29.11.1903), sind auf dem jüdischen Friedhof von Niederbieber beerdigt (Block B, Grab 315 und Block B 269).




Quellen:

Gedenkbuch des Bundesarchivs für die Opfer der nationalsozialistischen Judenverfolgung in Deutschland (1933-1945),
http://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/directory.html

Yad Vashem, Jerusalem,
https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de

NS-Dokumentationszentrum Köln, http://www.museenkoeln.de/NS-DOKUMENTATIONSZENTRUM/pages/1196.aspx?s=1196&stid=181&buchstabe=E

STA Neuwied Geburtsregister Nr. 37/1902

Marie Luise Dingeldey: Auf den Spuren der jüdischen Familien Hecht und Brandes, in: Heimatjahrbuch 2014 Landkreis Neuwied, S. 329 - 348

Naftali Bar-Giora Bamberger: Memor-Buch, Der jüdische Friedhof in Neuwied-Niederbieber, Neuwied 2000, S. 270 u. 294

Foto:  Archiwum Panstwowe w Lodzi (Polish States Archives in Lodz)

 

 

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Brief von Dagobert Elias an die Ausweisungskommission in Lodz / Litzmannstadt<br><br>Quelle: Archiwum Panstwowe w Lodzi (Polish States Archives in Lodz)
Brief von Dagobert Elias an die Ausweisungs­kommission im Ghetto Lodz / Litzmannstadt
 
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